Wenn Blocher und Köppel kommen,ist das Haus voll

allgemein

Die SVP See-Gaster will Nationalrätin Esther Friedli im Ständerat. Dazu rührt sie die Werbetrommel und überlässt alt Bundesrat Christoph Blocher und Nationalrat Roger Köppel in Jona die grosse Bühne.

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ehr als 500 Leute sitzen dicht gedrängt im «Kreuz»-Saal in Jona.
Helferinnen und Helfer haben die hintere Wand geöffnet, um ihnen allen Platz zu bieten. Der Andrang beim Veranstaltungsabend der SVP See-Gaster am Montag ist gross.

Organisator und Moderator des Anlasses ist Mihajlo Mrakic, neuer Vizepräsident der SVP Schmerikon (Ausgabe vom Samstag). Er begrüsst Regierungsrat Stefan Kölliker sowie SVP-National- und Kantonsräte. Doch Stargäste sind zwei andere SVP-Politiker: alt Bundesrat Christoph Blocher aus Herrliberg ZH sowie Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel aus Küsnacht ZH. «Mit ihnen haben wir die besten Redner auf der Bühne, die das Land zu bieten hat», so Mrakic.

Deren Aufgabe für den über zweistündigen Abend ist es, für SVP-Nationalrätin Esther Friedli aus Ebnat-Kappel die Werbetrommel zu rühren. Am 12.März steht die Ersatzwahl für SP-Ständerat Paul Rechsteiner an: Die SVP will mit Friedli den Sitz holen.

Die SVP-Ständeratskandidatin stellt sich in einer kurzen Ansprache selber vor. Dabei präsentiert sich Friedli als «bodenständige und bürgernahe Politikerin», die unter anderem gemeinsam mit Landwirt und Partner Toni Brunner den Landgasthof «Sonne» in Ebnat-Kappel führt. In Bundesbern wolle sie die Anliegen des Kantons zum Beispiel bei Infrastrukturprojekten vertreten und für zentrale Werte einstehen: für eine freie und unabhängige Schweiz, welche die Gesetze des Volks verlässlich umsetzt und Traditionen pflegt. Dabei stets weltoffen und modern bleibt, zuversichtlich nach vorne schaut und Verantwortung übernimmt.

«Mit ihnen haben wir die besten Redner auf der Bühne, die das Land zu bieten hat.»

Mihajlo Mrakic
Moderator

Einheit der Ostschweiz
Wichtig seien ihr auch eine gleichwertige Unterstützung verschiedener Familienmodelle, die Bildung sowie die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen vor Ort. «Der Kanton ist jedoch nur durchsetzungsfähig, wenn die Ostschweiz eine Einheit bildet», schliesst Friedli. Auch für eine solche wolle sie sich starkmachen.

Blocher und Köppel im Element
Danach ist die Bühne frei für Blocher und Köppel. Alt Bundesrat Blocher, von Mihajlo Mrakic vorgestellt als «gelernter Bauer», startet und beeindruckt mit einer persönlichen Anekdote: Er sei mit gemischten Gefühlen nach Rapperswil-Jona gekommen, sagt er. Denn diese Bühne sei für ihn gefährlich: Vor mehr als 20 Jahren habe er hier am Mikrofon einen Stromschlag erlitten und dabei seine Hände verbrannt. Zum Glück habe er damals «wie eine Sau» geschwitzt, so sei der Strom aussen durchgeflossen und nicht durchs Herz. «Ich wertete dieses Überlebenswunder als Zeichen Gottes, mich für den Nationalrat wählen zu lassen», so Blocher selbstironisch: «Meine Frau korrigierte mich aber und meinte, es sei vielmehr eine Aufforderung, kein Mikrofon mehr in die Hand zu nehmen.»

In seiner weiteren Rede spricht Blocher über die Wichtigkeit des Erhalts einer «integralen Neutralität», auch zu Zeiten des Ukrainekriegs. Diese beinhalte nicht nur, dass sich die Schweiz nicht als Kriegsmacht einmische. Sondern, dass sie sich auch nicht an Sanktionen beteilige. «Nur wenn wir eine umfassende Neutralität bewahren, können wir vermitteln», betont Blocher und zeigt sich froh, dass er den Stromschlag in Rapperswil-Jona überlebt hat: «So stehe ich heute hier, um Ihnen das zu sagen.»

Nationalrat Roger Köppel betritt die Bühne «gut gelaunt», trotz «Senkbleistimmung in Bern», wie er sagt. Dort würden aktuell Verhandlungen angebahnt, welche die Schweiz europäischen Sanktionsmassnahmen unterstellen und somit deren integrale Neutralität gefährden könnten. «Warum wurden wir im Zweiten Weltkrieg nicht niedergebombt?», so eine rhetorische Frage ans Publikum. «Gehen Sie hin und wählen Sie Leute, die Schweizer Werte wie Neutralität und Freiheit verstehen und das Füdli haben, diese durchzusetzen.»

Zum Schluss treten Esther Friedli, Christoph Blocher und Roger Köppel nochmals gemeinsam auf die Bühne und stellen sich Fragen von Moderator Mihajlo Mrakic. Auch das Publikum ist eingeladen, sich zu äussern. Angesprochen werden unter anderem «die masslose Zuwanderung», die «Nichtumsetzung von Volksentscheiden», «Missbräuche im Asylwesen» oder ein möglicher Austritt aus dem Abkommen Schengen/Dublin.

von Alexandra Greeff

» Ganzer Bericht in der Linth-Zeitung

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